Bericht der „TAZ“ zum Tod von Jörg Fauser

Achim Reichel und Jörg Fauser
Achim Reichel und Jörg Fauser

Dann tat er den nächsten Schritt, der bescheidene Fels in der Brandung des Rockgeschäfts, traf auf Jörg Fauser, den Findling unter den hartgekochten deutschen Lyrikern; Krimifreund und Spezialist fürs Grobe, auch Essayist: einer der glänzenden und unabhängigen Schreiberköpfe der deutschen Siebziger. Manche hielten ihn für einen Reaktionär. Er schrieb für Achim Reichel dichte Texte, die Kurz-Krimi-preiswürdig waren: Das Leben, wie es ist, es gibt Looser und Underdogs, Agenten und Spieler …

Und dann starb Jörg Fauser – so, wie die Figuren seiner Bücher es taten: Er feierte seinen 40.Geburtstag und torkelte aus der Kneipe auf die Straße – in einen LKW. Seit Fausers Tod ist Achim Reichel zerfleddert. Und Reichel weiß, was er Fauser zu verdanken hat: dem Mann „der mir Freund war und meinen Liedern eine Sprache gab mit mehr als nur Worten“, steht auf der vorletzten Platte.

TAZ – Berlin, 10. Oktober 1991