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Achim Reichel

Was Echtes

Im Vergleich zu dem kraftvollen „Fledermaus“-Flug im vergangenen Jahr, legt die Hamburger Rock-Institution ACHIM REICHEL mit „Was Echtes“ noch einmal einen Zahn zu. Straffer Geradeaus-Rock bestimmt durchgängig die Marschrichtung. Die Texte und Themen sind seit dem Tod des vertrauten Ideen-Zulieferers Jörg Fauser schlichter geworden, was zu der „Ärmel Aufkrempel-Musik“ aber recht gut passt – treffendes Beispiel: „Kreuzworträtsel“. Die Aufnahme entstand, ganz unkonventionell, bei einer dreitägigen Produktionsparty in Achims Haus – der Sound ist knackig und lebendig und zeigt keine Ausfallerscheinung durch Alkohol oder überschwängliche Festlaune.

(MI)
Stereoplay – Dezember 1989


Wohnzimmer-Rock

Achim Reichel

Drei Tage lang wirbelten Putzfrau, illustre Partygäste und Musikanten unisono durch REICHELs Anwesen. Dann waren unzählige Flaschen geleert, die Nachbarn konnten wieder ruhig schlafen, und die Aufnahmen für dieses Album waren im Kasten. Solch ausschweifende Feten lob ich mir. Vor allem, wenn sie obendrein noch den Beweis liefern, dass Hand gemachte Rockmusik alles Computer- und Sample-Gedöns noch immer locker in den Schatten stellt. Im Hause REICHEL dominieren eindeutig die Gitarren. Oft erinnern sie an glorreiche Rattles-Zeiten, schweifen aber auch schon mal in artfremdes Terrain. Nie aufdringlich, immer sorgsam dosiert, um ja nicht die spannenden prosaischen Textvorlagen des Gastgebers unnötig zuzukleistern: eben was Rechtes.

Musik: gut
Klang: gut

Klaus Riddering
Hifi-Vision – Januar 1990